Das Staff Accounting Bulletin 122 wurde eingeführt, welches das von der US-Börsenaufsicht SEC stark kritisierte SAB 121 ersetzt.
In einem Update vom 23. Januar 2019 hieß es, dass dadurch regulatorische Probleme gelöst würden, die die Verwahrung von Kryptowährungen bisher behindert hätten.
SAB 121
Der von Gary Gensler (ehemaliger Vorsitzender der SEC) eingeführte SAB 121 verlangte, dass Unternehmen, die Krypto-Verwahrungsdienste anbieten, Kundenvermögen in der Bilanz als Verbindlichkeiten klassifizieren.
Der Schritt wurde kritisiert, weil er unnötig komplexe Vorschriften schafft und Banken davon abhält, in den Krypto-Verwahrungsmarkt einzusteigen. Man war allgemein der Meinung, dass die Politik eine großflächige Einführung von Diensten für digitale Vermögenswerte verhindern würde.
In der Vergangenheit unterstützten beide Parteien Versuche, SAB 121 aufzuheben, scheiterten jedoch. Der ehemalige Präsident Joe Biden legte sein Veto ein, obwohl der Gesetzentwurf beide Kammern des Kongresses passiert hatte. Ein späterer Versuch, sein Veto zu überstimmen, schlug fehl.
SAB 122
Mit dem neuen SAB 122 werden diese umstrittenen Bestimmungen praktisch aufgehoben. Er bietet einen flexibleren Rahmen.
Finanzinstitute können nun die etablierten Standards des Financial Accounting Standards Board oder andere internationale Rechnungslegungsrichtlinien einhalten.
Die SEC betonte außerdem die Bedeutung von Offenlegungen und forderte die Unternehmen auf, diese zur Verfügung zu stellen, damit die Anleger verstehen, wie die von anderen im Namen anderer Personen gehaltenen Kryptowährungen geschützt sind.
Im Bulletin heißt es:
„Ein Unternehmen, das die Verpflichtung hat, Krypto-Assets für andere zu verwahren, sollte bestimmen, ob eine Verbindlichkeit im Zusammenhang mit dem Verlustrisiko im Rahmen einer solchen Verpflichtung anerkannt werden soll, und wenn ja, wie eine solche Verbindlichkeit zu bewerten ist, indem es die Ansatz- und Bewertungsanforderungen für Verbindlichkeiten aus Eventualverbindlichkeiten in der Kodifizierung der Rechnungslegungsstandards des Financial Accounting Standards Board anwendet.“
Die unter der Führung von Präsident Donald Trump und Mark Uyeda als amtierendem SEC-Vorsitzenden umgesetzte Richtlinienänderung ist ein wichtiger Schritt zur Schaffung eines für digitale Vermögenswerte günstigeren Umfelds.
Schritt wird von der Community begrüßt
Regulierungsbehörden und Akteure der Kryptobranche haben die Einführung von SAB 122 begrüßt.
Hester P. Peirce, Kommissarin der SEC, setzt sich für eine ausgewogene Regulierung der Kryptowährungen ein und hat ihre Unterstützung zum Ausdruck gebracht, was die Erleichterung widerspiegelt, die die gesamte Branche empfindet.
Auch US-Abgeordnete haben diesen Schritt gelobt. French Hill, der Vorsitzende des Finanzdienstleistungsausschusses im Repräsentantenhaus, warf der bisherigen Regelung von SAB 121 vor, sie sei nicht mit Finanzstandards vereinbar. Senatorin Cynthia Lummis betonte unterdessen, sie habe negative Auswirkungen auf Innovation und Banken.
Experten der Kryptobranche wiesen darauf hin, dass die Aufhebung von SAB 121 wahrscheinlich Einfluss auf die Art und Weise haben wird, wie Unternehmen ihre Verwahrungspflichten melden und offenlegen.
Michael Saylor von MicroStrategy wies darauf hin, dass Banken nun Bitcoin-Speicherung anbieten und gleichzeitig einfachere regulatorische Anforderungen erfüllen können.
Er schrieb:
„SAB 121 wurde aufgehoben, wodurch es Banken erlaubt wird, Bitcoin zu verwahren.“
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